Am 04.04.2025 haben wir, das Kunstprofil 12b (Wolff), zusammen mit dem Künstler Till Krause, Herrn Wolff und der Repsold-Crew im Kontext unserer Kooperation mit dem Kunsthaus Hamburg und WE ARE OCEAN eine 4-stündige Tour auf der Elbe unternommen. Hinsichtlich unseres Kunstprojektes „We Are Ocean“ hatten wir das Ziel, mehr über den Lebensraum in der Elbe zu erfahren. Unseren Schwerpunkt haben wir vor allem auf das Leben der Fische gesetzt, da wir vorhaben, Unterschlüpfe für Wasserlebewesen zu kreieren. Deshalb hatten wir den Gast Dr. Klaus Baumgardt (Vorsitzender Förderkreis „Rettet die Elbe“ e.V.) als Experten zur Unterstützung bei uns. Um den Ausflug zu dokumentieren, haben wir auffällige oder interessante Dinge fotografiert.

Begonnen hat unser Tag am Anleger der Repsold in der Hafencity an der Magellan-Terrasse. Dort haben wir uns um 10:00 Uhr getroffen und hatten glücklicherweise sehr schönes Wetter. Die Repsold ist ein ausrangiertes und das älteste Feuerlöschboot im Hamburger Hafen, das zwar klein, aber sehr gemütlich ist und von einer sehr lieben Crew betrieben wird. Wir waren eine kleinere Gruppe als erwartet und haben es uns auf dem Sonnendeck und in der Kajüte gemütlich gemacht. Schon konnte der Trip starten. Um kurz vor 11:00 haben wir schließlich abgelegt und sind aus dem Hafen in östliche Richtung getuckert.

In der ersten Stunde sind wir an mehreren Schiffswerften und vielen Bootshäusern am Ufer vorbeigekommen, die zum Teil bewohnt, aber auch schon ausrangiert waren. Sehr interessant war eine Gruppe aus Bootshäusern, die extra für Fische zum Verstecken und Nisten arrangiert wurde und auf denen sogar Bäume gepflanzt wurden, die ihre Wurzeln ins Wasser strecken, um Fischen schützende Strukturen zu bieten.

 

 

Auf der Veddel ist Herr Baumgardt zu uns gestoßen, der vorher noch Anreiseprobleme hatte. Er hat direkt angefangen, uns von der Elbe zu erzählen. Beispielsweise erklärte er uns die Funktion der Firma Aurubis, die ihre Fabrik zur Kupferherstellung an der Elbe hat und die in der Vergangenheit für eine beträchtliche Arsenverschmutzung verantwortlich war. Außerdem hat er erzählt, dass das Wasserwerk an der Elbe schon seit 1961 kein Trinkwasser mehr bezieht, weil es dort zu viele Schadstoffe und Keime enthält. An diesem Punkt am Tag hat die Sonne so hoch gestanden, dass wir uns notdürftige Sonnenschütze aus unseren Informationszetteln und Schals gebastelt haben.

Am Ende der Norderelbe sind wir dann auch an einer der Messstationen vorbeigefahren, die einige Werte wie den pH-Wert der Elbe messen, da dieser sich täglich und zu den verschiedenen Tageszeiten ändert. Dazu gibt es sogar eine App, die wir uns teilweise auch heruntergeladen haben.

Als wir dann in die Süderelbe gefahren sind, hat uns Till auf die Ausbuchtungen am Rand des Flusses aufmerksam gemacht, welche extra zum Schutz der Fische, Pflanzen und aller anderen Organismen, die im oder am Wasser leben, gegraben wurden. An der linken Seite der Süderelbe gab es einen sehr hohen Deich, hinter dem man nur gerade so die Häuser dahinter erkennen konnte. Einige dieser Häuser standen allerdings vor dem Deich, was sehr gefährlich sein kann, wie uns erklärt wurde, da diese Häuser vor einer Sturmflut nicht geschützt sind. Was an diesem Abschnitt unseres Ausfluges auch noch sehr interessant war, ist das stillgelegte Kohlekraftwerk, welches dieses Jahr zu Teilen abgerissen wurde und durch die nach oben geöffnete Kuppel sehr spannend anzusehen war. Herr Dr. Baumgardt öffnete uns die Augen darüber, wie die Kohle-Energie-Lobby, ökologische Aspekte ignorierend, auf immer größere Kraftwerke dränge und die Hamburger Politik sich gefügig zeige.

Der vielleicht wichtigste Aspekt für unser Projekt war wahrscheinlich die Information zu den Fischen, die durch die wiederholten Elbvertiefungen und Sauerstofflöcher einen immer schlechteren Lebensraum in der Elbe haben und deren Population immer kleiner wird. Die Fische haben Schwierigkeiten zu nisten und zu überleben. Eigentlich wäre die Elbe sehr wichtig, weil mehrere Fischarten aus dem Meer in die Flüsse schwimmen, um dort zu laichen, doch die Elbe ist kein geeigneter Ort mehr dafür, auch weil sie mittlerweile von einem Wasserstand von ursprünglich 4-5 Metern auf 17 Meter vertieft wurde und die aufgewühlte Erde die Sicht und damit das Überleben vieler Organismen unter Wasser fast unmöglich macht.

Nachdem wir durch eine Schleuse gefahren sind, haben wir bald die großen Containerschiffe gesehen, die von unserem kleinen Boot wirklich riesig waren. In diesem Zuge haben wir auch erfahren, dass die Schiffe eigentlich nie vollbeladen in Hamburg ankommen und deswegen auch nie den maximalen Tiefgang mit ihrem Kiel erreichen, was auch bedeutet, dass die Elbvertiefungen gar nicht wirklich nötig sind und eher als Vorsorge dienen. Danach waren wir schon fast am Ende unserer Tour angelangt und sind noch einmal am Elbstrand vorbeigefahren, bevor wir wieder im Hafen angelegt haben.

Rückblickend hatten wir eine schöne und sonnige Exkursion, die uns nicht nur eine gute Abwechslung vom Schulalltag, sondern auch eine informative Erfahrung verschafft hat, von der wir Inspirationen in unser Projekt einbringen können. Wir hatten eine gute Zeit und sind dankbar für die Möglichkeit, so eine Erfahrung an Deck erlebt zu haben.

 

Bericht von Charlotte Lübbers und Ava Line Bertram