Seit 2021 sind wir das Kunstprofil der Ida Ehre Schule und haben bis jetzt viele Projekte unternommen. Dazu gehört unser neuestes Projekt, in dem wir für vergessene/ungesehene Menschen oder Menschen mit Problemsituationen Skulpturen erstellen, um ihnen eine Stimme zu verschaffen. Die Skulpturen sind überlebensgroß und unsere Klasse hat sich in mehrere Gruppen aufgeteilt, um zwei Skulpturen aus Pappe und Kartons zu konstruieren. Die Skulpturen stellen einen Schädel und ein Armskelett dar. Wir haben uns für etwas entschieden, bei dem wir wissen, dass es mehrere auch unterschiedliche Menschen repräsentieren könnte.
Im Bauprozess haben wir viele Lebensmittelgeschäfte besucht und nach Kartons gefragt. Während der Kunststunden benutzen wir zum Konstruieren Silikon, Pappe, Kartons, Messer und vorbereitende Skizzen. Auch aufgrund der Nachhaltigkeit benutzten wir schon gebrauchte Kartons. Dahinter steckt aber vor allem der Gedanke, dass Kartons, obwohl sie so vielseitig und schön in ihrer einzigartigen Form, Farbe und Materialität sind, quasi wenig Beachtung finden, und uns somit an Menschen erinnern, die oft kaum Beachtung finden, obwohl sie alle einzigartig und schön sind.
Wir als Klasse versuchen mit Menschen zu reden (anfangs offenkundig Unbeachtete, wie etwa Obdachlose – dann dachten wir, dass eigentlich alle Menschen das Gefühl kennen, hier oder dort nicht beachtet zu werden) und wollen mit unseren Skulpturen den unbeachteten/vergessenen Seiten der Menschen Anerkennung verschaffen. Wir haben gemeinsam überlegt, wie wir weiter mit den Skulpturen verfahren und haben uns entschieden, eine größere Öffentlichkeit zu suchen und auf den Oberflächen der Skulpturen Gedanken und Äußerungen schriftlich festzuhalten, welche uns die Menschen mitteilten, die ein Gespräch mit uns, während unserer öffentlichen Ausstellung in der Großen Bergstraße am Mittwoch den 26.06. zuließen.

Das Kunstprofil Klasse 10d & Herr Wolff