Am 13. und 14. Mai wurde für den 11. und 12. Jahrgang das Monodrama „Monika Haeger – Inside Stasi“ (geschrieben von Nicole Heinrich) aufgeführt. Das Theaterstück handelt von der ehemaligen Stasiagentin Monika Haeger (gespielt von Anja Kimmelmann), die ein Stasi-Museum besucht und sich dabei an ihre eigene Geschichte erinnert. Besonders interessant: Das Stück wird zwischen durch immer wieder durch originale Tonaufnahmen von Zeitzeugen ergänzt.
Monika Haeger war eine Stasiagentin – aus voller Überzeugung. Sie spionierte jahrelang eine oppositionelle Frauengruppe rund um Bärbel Bohley in der DDR aus und sorgte damit für Verhöre, Gefängnisstrafen und anteilig sogar zu einer Ausbürgerung. Während sie voller Stolz ihre Geschichte erzählt, zieht sich der Magen des ein oder anderen Zuschauers aufgrund ihrer Skrupellosigkeit zusammen. Doch sie war überzeugt vom Sozialismus – und bereit alles dafür zu tun. Monika Haeger sagt: „Wenn man nur auf der richtigen Seite steht, ist alles gerechtfertigt.“. Dadurch legimitiert sie ihre unmoralischen Handlungen.
Für viele von uns ist das Handeln von Monika Haeger unfassbar erschreckend gewesen. Es ist schwierig nachzuvollziehen, wie ein Mensch einem Verrat mit so positiven Gefühlen gegenüberstehen kann. Doch genau das ist der größte Eindruck, den dieses Stück bei mir hinterlassen hat: Sind meine Handlungen immer gerechtfertigt, wenn ich davon überzeugt bin das Richtige zu tun?
Charlotte Ehlers, 11e